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EM 2016 Zwischenbilanz und Vorschau auf die K.O. Runde

EM Wetten

Vor dem Turnier hatten wir bereits geahnt, dass die EURO 2016 prädestiniert dafür sei, eine Europameisterschaft der Überraschungen zu werden und genau das ist eingetreten: EM-Favoriten, die sich die Zähne an vermeintlichen Underdogs ausbeißen, Stürmer-Stars, die nicht in Gang kommen usw.

Starke Defensive, wenig Tore

Teams, die vor Turnier-Beginn mit mitunter astronomisch hohen Außenseiter-Quoten gehandelt wurden, sind nun Vorrundengruppen-Sieger oder haben sich immerhin für die K.O. Runde qualifiziert, was auch dem neuen Turnier-Modus mit 24 Teams geschuldet ist (siehe weiter unten). Mannschaften, wie beispielsweise Wales und Ungarn können bei dieser EM auch ohne großartige Offensivaktionen ein Wort mitreden, da sich die eigene Spieltaktik folgerichtig eher in Richtung Defensive verschiebt. Das brachte bereits jene zum Favoritenkreis zählenden Mannschaften wie England und Portugal zur Verzweiflung. Viele Teams sind das erste Mal bei einer Europameisterschaft dabei und können oft nur mit defensiver Stabilität erfolgreich sein, da ihnen offensiv einfach die fußballerischen Mittel fehlen. Deshalb ergaben sich in der Gruppenphase oftmals Konstellationen, bei denen sich entweder zwei gleichstarke Teams weitgehend neutralisierten, wie z.B. im Spiel Deutschland gegen Polen, oder dass Teams wie England gegen eine geballte Abwehr wie die Defensive der Slowaken anrennen mussten. Viele Teams schafften es in dieser Konstellation nicht, die entscheidenden Tore zu schießen oder fingen sich bei allem Überfluss eines in letzter Minute. Oft benötigte es dann die Einzelaktion eines besonderen Spielers, der eben den kleinen Unterschied ausmachen kann.

EURO 2016: Halbfinale

Anstoß Begegnung 1 X 2 Wettanbieter
06.07. 21:00 Portugal – Wales 2.20 3.10 4.00 Bet365 Wettanbieter
07.07. 21:00 Deutschland – Frankreich 3.00 3.00 2.80 Bet365 Wettanbieter

Die auffälligsten Spieler der EM Vorrunde

Den ersten Kracher dieser EM setzte Frankreichs Dimitri Payet mit seinem Weitschusshammer im Eröffnungsspiel gegen Rumänien – ein Spiel, das erst in der Nachspielzeit durch eine Einzelaktion entschieden wurde und obendrein knapp war, denn es hätte genauso gut Unentschieden enden können. Payet hat sich dadurch und durch das zweite Tor in der Nachspielzeit gegen Albanien ebenso in den Fokus des Weltfußballs gespielt, ebenso wie Paul Pogba. Der auffälligste Superstar dieser EM ist Gareth Bale. Er hat in jedem Vorrundenspiel für Wales getroffen und sein Team als Tabellenführer vor England ins Achtelfinale geführt. Auffällig ist auch Marek Hamsik der slowakischen Mannschaft, mit seinem Antritt und überragenden Schusstechnik. Dazu beeindruckt offensiv das technisch starke Mittelfeld Kroatiens mit Rakitic, Perisic und Modric, die dem amtierenden Europameister Spanien im letzten Gruppenspiel eine empfindliche 2:1 Niederlage zusetzten und auf den zweiten Platz der Gruppe D verbannten – infolgedessen winkt La Furia Roja nun der Achtelfinal-Knaller gegen Italien.

Weitere Spieler, die in bei der EURO 2016 noch groß aufspielen könnten, sind: Joshua Kimmich, der sein erstes Spiel auf der ganz großen Bühne gegen Nordirland machte und seine Chance als offensiver Rechtsverteidiger eindrucksvoll und abgeklärt nutzte – er dürfte seinen Startplatz nun auch im Achtelfinale gegen die Slowakei sicher haben. Jamie Vardy, der Meister-Stürmer von Leicester City spielt unkonventionell, belebt das Spiel der Engländer und ist unberechenbar für jeden Gegner. Ein Spieler, den man bald in der Bundesliga sehen könnte, ist Ungarns 21-jähriger Adam Nagy, der bei seinem Club Ferencvárosi TC bisher kein Stammspieler ist/war, doch mit seiner Passquote von 94% (100 von insgesamt 106 Pässen kamen an) auf sich aufmerksam machte. Sein Abschied aus Budapest ist so gut wie sicher.

Die größten Enttäuschungen der EURO 2016 Gruppenphase

Neben den Spielern, die während der Gruppenphase bereits ihre Duftmarke setzten oder ihren Status bestätigen, gab und gibt es auch die Stars, die ihrem Ruf oder dem eigenen Anspruch (noch) nicht gerecht wurden. Zu dieser Kategorie zählt bei dieser Europameisterschaft ganz sicher Zlatan Ibrahimovic. Schwedens Super-Stürmer hat nicht ein Tor geschossen und ist mit seiner Mannschaft mit nur 1 Punkt als Tabellenvierter ausgeschieden. Bis zum dritten Spiel galt das auch für Cristiano Ronaldo. Er ist zweifellos der umstrittenste Star des Turniers. Mal gibt er weinerliche Interviews, weil die Gegner zu defensiv spielen und ausgerechnet die von ihm verschmähten Isländer landen in der Tabelle am Ende vor Portugal auf Platz 2. Als nächstes wirft er das Mikrofon eines Journalisten in den See, weil ihn dessen Fragen zum alles entscheidenden Spiel gegen Ungarn nervten. Dann wieder macht er auf dem Platz Selfies mit einem Fan und scheucht die Ordner weg. Zum Schluss wurde er dann noch rechtzeitig torgefährlich und erzielte zwei sehenswerte Treffer gegen Ungarn in dem bisweilen wohl aufregendsten Spiel dieser EM. Trotzdem reichte es nur zu einem 3:3 und Portugal zieht hinter Ungarn und Island gerade eben so ins Achtelfinale ein. Im Übrigen konnten Russland und selbst die als Black Horses gehandelten Österreicher ihren Ansprüchen in keiner Weise gerecht werden.

Portugal v Wales Wettquoten

Wette Quote Wettanbieter
Wales schlägt Portugal 2:1 13.00 Bet365 Wettanbieter
Remis zur Halbzeit und Portugal gewinnt 5.00 Bet365 Wettanbieter
Gareth Bale erzielt das erste Tor 5.50 Bet365 Wettanbieter

Die unerwarteten Spielergebnisse

Eines der kuriosesten Spiele war der zuvor erwähnte Schlagabtausch zwischen Ungarn und Portugal. Vor dem Turnier hätte wohl kein Experte auf einen Gruppensieger Ungarn in Gruppe F gesetzt. Dieses Spiel war vor allem deshalb so verrückt, weil erstens entgegen dem Turniertrend viele Tore beim 3:3 fielen und zweitens hat es Portugal geschafft, trotz dreifachem Rückstand immer wieder auszugleichen. Gleichzeitig hat Portugal aber auch das Kunststück fertig gebracht, innerhalb von 8 Minuten zweimal das nahezu gleiche Tor zu kassieren. Beim 2:1 der Ungarn trifft Dzsudzsák aus halbrechter Position mit links und nur acht Minuten später läuft er wieder von rechts an, hat wieder zu viel Platz, wird nicht angegriffen, schießt wieder mit links und trifft erneut zum 3:2.

Sehenswert war auch, mit welcher Schnelligkeit und Dynamik die Kroaten ihr Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Spanien bestritten haben und gewannen. Der 2:1 Sieg war kein Zufall, denn die Karierten waren nach dem 0:1 Rückstand die bessere Mannschaft und sind völlig verdient Gruppensieger geworden. Durch diesen Sieg könnte Kroatien sich den Weg bis ins Finale geebnet haben, denn das Play-Off Szenario, das sich durch die unerwarteten Ergebnisse von Spanien und England ergeben hat, ist schon sehr absurd.

Der verrückte Spielplan-Baum der K.O. Phase

Durch die unerwartet starken Auftritte von Wales und Kroatien hat sich das Play-Off Bild völlig unerwartet entwickelt. Spanien und England, die eigentlich als Favoriten und Gruppensieger in die obere Hälfte hätten gehen sollen, sind als Gruppenzweite in der unteren Hälfte gelandet. Dadurch ergibt sich, dass die großen Fußballnationen Italien, Spanien, Deutschland, Frankreich und England alle in einer Hälfte spielen und somit maximal nur eine dieser fünf großen Fußballnationen ins Endspiel kommen kann. Die Presse überschlägt sich mit Wortspielen zu dieser Konstellation. Das fängt an bei der „dunklen Seite des Spielplans“ und geht weiter bis zur „Spielplanhälfte des Todes“.

Deutschland hat beim Achtelfinale mit der Slowakei noch Glück gehabt. Auch wenn man in der Vorbereitung gegen die Mannschaft von Trainer Jan Kozak verloren hat, wird dieses Achtelfinale ganz sicher nicht so laufen wie die „Wasserschlacht“ von Augsburg. Unterschätzen darf man diese Slowaken dennoch nicht, denn gegen England haben sie 0:0 gespielt und mit Marek Hamsik einen torgefährlichen Mittelfeldspieler in ihren Reihen. Auch der Titelverteidiger und Meister des Tiki-Taka, Spanien, bekam die Stärke der Slowaken bereits in der Quali zu spüren, denn da setzte es eine 2:1 Niederlage.

Deutschland v Frankreich Wettquoten

Wette Quote Wettanbieter
Thomas Müller erzielt das 1. Tor 6.50 Bet365 Wettanbieter
Remis zur Halbzeit und Deutschland gewinnt 6.50 Bet365 Wettanbieter
Deutschland gewinnt 2:0 (reguläre Spielzeit) 15.00 Bet365 Wettanbieter

Sollte Deutschland ins Viertelfinale kommen, wartet dort der Sieger aus Italien gegen Spanien. Beim letzten EM-Turnier 2012 noch das Finale, treffen diese zwei Favoriten schon im Achtelfinale aufeinander. Beide Teams sind defensivstark, taktisch diszipliniert und strotzen nur so vor internationaler Erfahrung. Gut für Deutschland könnte sein, dass diese Partie in die Verlängerung gehen könnte und noch dazu hätten Löws Mannen bei einem Sieg gegen die Slowakei einen Tag mehr Pause vor dem Viertelfinale.

Wer auch immer aus diesem Viertelfinale ins Halbfinale kommt, wird es wahrscheinlich mit Frankreich oder England zu tun bekommen. Frankreich ist gegen das sympathische Team aus Irland klarer Favorit. England hat mit Island den härteren Brocken erwischt. Aber auch die laufstarken Isländer dürften gegen England im Normalfall keine Chance haben – doch was ist bei dieser EM schon normal? Frankreich ist hier der Favorit auf das Halbfinale. Ob es gegen Deutschland, Italien oder Spanien für das Finale reicht, bleibt abzuwarten, denn so richtig überzeugt hat Les Bleus als Team bisher nicht. Auch Deutschland muss sich steigern, hat aber mit Manuel Neuer den besten Torwart und wenn Thomas Müller endlich trifft, wird die DFB-Elf nur schwer zu schlagen sein.

Ins Finale kommen könnte aus der anderen Spielplanhälfte ein Team wie Kroatien. Sie haben von allen acht Teams am meisten überzeugt. Achtelfinalgegner Portugal ist trotz Cristiano Ronaldo nur Außenseiter. Die Polen könnten aus der Partie gegen die Schweiz als Sieger hervorgehen und würden Kroatien im Viertelfinale begegnen. Außerdem duelliert sich noch Wales mit Nordirland und Ungarn spielt gegen Belgien. Ein interessantes Match, doch Kroatien ist in dieser Konstellation der klare Favorit auf das Endspiel.


Zum ersten Mal mit 24 Mannschaften

Wie eingangs erwähnt, hat das Turnierfeld bei der EURO 2016 mit 24 Teams im Vergleich zum vorherigen Modus mit 16 Teams für so manche Verschiebung gesorgt. Das betrifft sowohl die Spieltaktik der Mannschaften als auch deren spielerische Fähigkeiten. Bei einem Feld von 16 Teams gab es vier Gruppen, aus denen jeweils nur die beiden Gruppenersten ins Viertelfinale eingezogen sind. Seit der Aufstockung auf 16 Teams zur EM 1996 benötigte ein Team immer mindestens 4 Punkte, um ins Viertelfinale einzuziehen. Dadurch hatte jede Mannschaft den Druck, immer mindestens ein Spiel gewinnen zu müssen. Bei dieser neuen Konstellation kann ein Team theoretisch auch mit 3 Punkten als Gruppenzweiter oder Gruppendritter ins Achtelfinale einziehen – also ist es auch möglich, diese 3 Punkte mit 3 Unentschieden zu erreichen. Somit verändert sich ebenfalls die taktische Situation. Ein defensivstarkes Team, das eine hohe Laufbereitschaft und taktisch diszipliniert agiert, kann ohne nennenswerte eigene Offensivaktionen in die K.O. Phase einziehen.

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