Tipico Wettanbieter ohne Wettsteuer
Der deutsche Wettanbieter Tipico bietet seit dem Jahr 2004 Sportwetten in großer Auswahl an. Neben seinem Online-Angebot unterhält das Unternehmen mit Sitz in Malta zahlreiche Wettbüros in Deutschland. Speziell die humorvoll angelegten Werbeclips von Tipico mit Legenden der Fußballwelt wie den ehemaligen Torhütern Oliver Kahn und Peter Schmeichel haben den Bekanntheitsgrad schnell vergrößert. Zudem dürfte dem Geschäft von Tipico in jüngerer Vergangenheit zuträglich sein, dass es bisher zumindest auf eine Weitergabe der Wettsteuer verzichtet.
Die Steuer ist seit dem Jahr 2012 für Sportwettenkunden aus Deutschland obligatorisch und wird in einer Höhe von 5% auf den Wetteinsatz veranschlagt. Während einige online Buchmacher die hieraus entstandenen Kosten komplett an ihre Kunden weitergeben und andere Firmen wie Bet365 oder Betway die Steuer nur auf gewonnene Wettscheine erheben und sie ansonsten eigenständig tragen, ist man bei Tipico besonders kulant. So wird die Wettsteuer unabhängig vom Ausgang der Wette von dem Unternehmen übernommen. Für Wettkunden aus Deutschland natürlich eine erfreuliche Vorgehensweise, da sich bei diesem Unternehmen keine zusätzliche Kosten aufgrund der Sportwettsteuer ergeben.
Die Tipico Wettsteuer zusammengefasst
- Tipico ist ein Wettanbieter ohne Wettsteuer. Die Gebühren werden vom deutschen Buchmacher getragen.
Details zur Sportwettsteuer in Deutschland
Laut Zahlen des Bundesministeriums der Finanzen betrugen die generierten Einnahmen durch die Sportwettsteuer allein im ersten Quartal 2016 rund 80 Millionen Euro. Eine stattliche Summe, die den jeweiligen Ländern zugutekommt, da es sich nicht um eine Bundessteuer, sondern um eine Ländersteuer handelt. So nahm beispielsweise das Land Nordrhein-Westfalen in dem genannten Zeitraum ca. 11,5 Millionen Euro und der Freistaat Bayern etwa 8,5 Millionen Euro durch die Steuer ein. Eingeführt wurde die Sportwettsteuer im Rahmen einer Novellierung des Rennwett- und Lotteriegesetzes im Jahr 2012. Das Rennwett- und Lotteriegesetz existiert wiederum bereits seit dem Jahr 1922. Das Aufkommen der Sportwettsteuer hat sich im Vergleich zum ersten Quartal in 2015 deutlich gesteigert. Damals lagen die Einnahmen noch bei einem Wert von rund 55 Millionen Euro. Hierdurch ergibt sich also eine Steigerung um knapp 50 Prozent. Ein klares Indiz für den wachsenden Markt für Sportwetten und die stetig steigende Popularität von Sportwetten in Deutschland.
Vorgehensweisen anderer Wettanbieter online
Während Tipico bisher auf die Erhebung der Wettsteuer für Sportwettenkunden aus Deutschland verzichtet, lassen sich bei anderen Buchmachern unterschiedliche Handhabungen entdecken. So gibt es Anbieter, die die Steuer komplett an ihre Kunden weitergeben. Setzt man also 100€, würde man bei diesem Unternehmen 5€ zusätzlich entrichten müssen. Ebenfalls gängig bei diversen Sportwettenunternehmen ist, dass die Wettsteuer nur bei erfolgreichen Wettscheinen erhoben wird. Hierbei gibt es zum Beispiel die Vorgehensweise, dass die Sportwettsteuer bezüglich des Bruttogewinns erhoben wird.
Würde man also einen Bruttogewinn von 150€ durch das Setzen von 100€ auf eine Quote von 1.50 durch eine erfolgreiche Wette erzielen, müsste man 5% von dieser Summe abziehen. In dem beschriebenen Fall wären es 7,50€, die der Wettanbieter einbehält.
Natürlich stellen diesen Beträge aber keine zusätzlichen Einnahmen des Anbieters dar, sondern werden vonseiten des Unternehmens an die Finanzbehörden weitergeleitet. Allerdings werden nur die fünf Prozent des Einsatzes, also fünf Euro aus dem Wettbeispiel abgeführt. Durch die zusätzlichen Einnahmen ermöglichen diese Wettanbieter, dass die Steuer bei verlorenen Wetten komplett eigenständig bezahlt wird. Setzt man also 100€ und die Wette war falsch, dann ergeben sich bei diesen Unternehmen für den Wettspieler keine weiteren Kosten. Die fälligen 5€ an Sportwettsteuer werden vollständig durch den online Wettanbieter übernommen.
Die deutsche Wettsteuer umgehen
Sofern man seinen Wohnsitz nicht in Deutschland hat, gibt es bei den meisten Wettanbietern leider keine Möglichkeit, die 5% Sportwettsteuer zu umgehen. Wer nun auf die Idee kommt, die Steuer mit Hilfe von Tricks zu umgehen, beispielsweise indem man eine nicht-deutsche IP Adresse nutzt oder ein ausländisches Konto teilt, sollte umdenken. Es versteht sich von selbst, dass solche Methoden gegen die Richtlinien der online Wettanbieter verstoßen und man die Schließung seines Kotos und Stornierung erzielter Gewinne riskiert. Wer die Wettsteuer in Deutschland in jedem Fall vermeiden möchte, sollte sich deshalb an jene Buchmacher halten, die offiziell die Gebühren für den Kunden übernehmen (wie bei Tipico der Fall).
Fazit zur Wettsteuer bei Tipico
Die Wettsteuer wird bei Tipico für Kunden aus Deutschland zwar erhoben, aber durch das Unternehmen eigenständig bezahlt. Ob die Wette gewonnen oder verloren wurde, spielt dabei für den Kunden keine Rolle – eine Vorgehensweise, die für deutsche Wettspieler natürlich von Vorteil ist. Allerdings lassen sich auch bei anderen Sportwettenanbietern im Internet Angebote entdecken, bei denen die Wettsteuer nicht erhoben wird. So verzichtet beispielsweise Bet3000 auf die Steuer im Rahmen der Abgabe von Live Wetten oder Kombiwetten, die aus mindestens vier Tipps gebildet werden. Eine ähnliche Vorgehensweise lässt sich zudem beim Buchmacher Sportingbet entdecken, der keine Sportwettsteuer bei Wetten ab drei kombinierten Tipps mit einer Mindestquote von 1.40 vorsieht.